Exkursion nach Prag

Exkursion nach Prag

April 2023

Frühling in Prag- eine Reise des Freundeskreises der ehemaligen Synagoge in Ottensoos

Kirschblüten - Karlsbrücke- Kafka

Was gibt es Schöneres als in sonniger Frühlingsluft in den Kirschblütenhainen oberhalb der Moldau zu spazieren  und den grandiosen Blick auf die Stadt Prag zu genießen?

Dank der hervorragenden Ortskenntnisse des Vorstandsmitgliedes Jürgen Schmidt, der aufgrund seiner beruflichen Karriere in Prag lebte und arbeitete, konnten die Mitglieder des Vereins" Freunde der ehemaligen Synagoge  Ottensoos" hier einen wunderbaren ersten Eindruck von Prag gewinnen.

Durch das folgende Wochenende begleitete die Reiseführerin Frau Dr. Alexandra Brabcova, ehemals Dolmetscherin für Vaclac Havel die Gruppe.  Sie führte zu ausgewählten architektonischen Highlights, erklärte anekdotenreich die Entstehungsgeschichte der Stadt und die historischen und politischen Zusammenhänge.

Dem großen jüdischen Sohn der Stadt Franz Kafka, der in Deutsch seine Werke verfasst hatte, konnte man immer wieder begegnen. Manche Teilnehmer erinnerten sich, wenn auch bruchstück- aber lebhaft an seine kafkaesken Erzählungen.

Die Bootsfahrt auf der Moldau bei Sonnenuntergang mit der Musik von Smetana im Ohr, der Gang über die weltberühmte Karlsbrücke waren natürlich ein Muss und zeigte noch einmal die Schönheit und Faszination der "goldenen" Stadt.

Prag galt als einer der bedeutendsten jüdischen Gemeinden in Europa. Ein wichtiger Programmpunkt  war deshalb der Besuch der 4 großen Synagogen und des Friedhofes im jüdischen Viertel. Dabei wurde schnell klar, man muss wiederkommen, um sich in Ruhe noch einmal alles anzusehen um dieses außergewöhnliche  Zeugnis jüdischer Kultur und jüdischen Lebens zu verstehen und zu würdigen.

Ein absoluter Höhepunkt der Reise war ebenso der Besuch in der Deutschen Botschaft. Jeder der TeilnehmerInnen hatte noch die Bilder von 1989 im Kopf, als der damalige Außenminister Genscher auf dem Balkon der Botschaft die berühmten Worte von der genehmigten Ausreise sprach und sein Satz im Jubel der Menschen unterging. Sehr bewegend war es an diesem "historischen" Ort noch einmal eine filmische Dokumentation dazu zu sehen. Die Botschaftsmitarbeiterin erzählte, dass zeitweilig bis zu 4000 Menschen sich im Garten und in den Aufgängen des Botschaftsgeländes aufgehalten hatten.

In der Botschaft begrüßte uns auch Dr.Tomas Kraus, Generalsekretär der jüdischen Gemeinde in Prag. Er gab einen Überblick zur Entwicklung der jüdischen Gemeinden in Tschechien nach 1945 mit all den Herausforderungen, aber auch Chanchen und Möglichkeiten. Dabei stellte er den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds vor, der hilft Brücken zwischen Deutschen und Tschechen zu bauen und die verschiedensten Projekte fördert.

Die Reise endete mit einem Mittagessen im Cafe de Paris, gegenüber der französisischen Botschaft.

Svoboda, zu deutsch Freiheit. Der Pager Frühling ist erblüht.

Gruppenbild auf der Pragreise